Schachaufgabe

Verbandsliga: Zweimal 4:4 gegen Tabellenführer PDF Drucken E-Mail
Donnerstag, den 08. Februar 2018 um 17:06 Uhr

Bereits in der fünften Runde der Verbandsliga trat die erste Mannschaft der SG Gladbeck gegen den bis dato aktuellen Tabellenführer SV Mülheim-Nord III an und konnte auswärts einen Punkt mitnehmen. Dieser Punktgewinn für die Gladbecker fühlte sich aber eher wie eine Niederlage an, da im Verlauf des Mannschaftskampfes alle Trümpfe bei den Gladbeckern lagen.

In der sechsten Runde empfing man den neuen Tabellenführer SG Bochum 31 III. Hier war das Endergebnis von 4:4 eher als glücklich für Gladbeck zu bezeichnen, obwohl Bochum nur mit sieben Spielern antrat und Ivan Mancic zu einem kampflosen Punkt kam.

SV Mülheim-Nord III - SG Gladbeck

Es begann friedlich mit dem an Brett 2 spielenden Ivan Mancic, der mit Schwarz in das Remisangebot seines Gegners einwilligte, womit die Partie nach dem zweiten Zug beendet war. Anders hingegen ging es an den übrigen Brettern zu. Forsche und spannende Stellungen standen auf den Brettern. So konnte Helmut Hasenrück mit Weiß die strategische Schwächung durch den Zug f5 seines Gegners ausnutzen und Druck aufbauen. Im Verlauf gewann er einen Bauern auf a6 und konnte nach einem taktisch misslungenen Damenopfer seines Gegners die Partie auch endgültig für sich entscheiden.

Taktische Komplikationen standen auch bei Gerd Frohne auf dem Brett. Gerd Frohne kam mit Vorteil aus der Eröffnung und übernahm rasch die Initiative. Sein Gegner konnte den drohenden Ansturm aber mit Sd5 auskontern und das darauffolgende Opfer von Gerd widerlegen: Ausgleich zum 1,5:1,5.

Dietmar Berg konnte seinen Gegner elegant überspielen und den wandernden König letztlich bezwingen. Damit brachte er die Gladbecker wieder in Führung. Auch Jörg Kucheyda konnte in einer sicher geführten Partie einen vollen Punkt einfahren. In starker Bedrängnis überschritt sein Gegner die Zeit. Es stand damit 3,5:1,5 für die SG.

Leider konnten Martin Wenzel und Stefan Rickert ihre sehr vorteilhaften Stellungen nicht ganz in Punkte umsetzen. Stefan Rickert verlor in Zeitnot den Zugriff zur Partie und der Gegner ging aus den taktischen Verwicklungen als Sieger hervor. Schade für den Gladbecker Spieler, der bis dahin eine sehr gute Partie gespielt hatte.

Kurz darauf verlor auch Matthias Holtkamp seine Partie. Er hatte sich mit einem zu verfrühten Angriff in Bedrängnis gebracht und später die Verteidigungsressourcen nicht voll ausgeschöpft. Trotz großen Kampfes ging der Punkt an Mülheim.

Die letzte Partie des Tages wurde an Brett 8 gespielt. Obwohl Martin Wenzel mit Lb6 die Dame eingestellt hatt, bekam er zwei Leichtfiguren und später noch eine Qualität dafür. In blockierter Stellung einigten sich beide Spieler auf Remis. Der Mannschaftskampf ging 4:4 aus.

SG Gladbeck - SG Bochum 31 III 

Nach innovativer Eröffnungsbehandlung des Bochumer Spielers an Brett 1 konnte Helmut Hassenrück mit Schwarz sehr schnell Ausgleich erzielen. Eventuell war in einer Situation mit Dxc6 anstatt bxc6 mehr drin. Leider setzte der Gegner konsequent fort, so dass nach der Eröffnung eine verflachte Stellung auf dem Brett stand. Die Kontrahenten willigten ins Remis ein.

An Brett 7 konnte Martin Wenzel starken Druck aufbauen und die Partie für sich entscheiden. Zwischenzeitig drang er alle gegnerischen Figuren auf die Grundreihe zurück. Damit gingen die Gladbecker wie gegen Mülheim-Nord III mit zwei Punkten Vorsprung ins weitere Geschehen. Leider sahen die übrigen Bretter für Gladbeck nicht vielversprechend aus. Lediglich Jörg Kucheyda besaß eine vorteilhafte Stellung, so dass der Ausgang noch ungewiss blieb.

Im weiteren Verlauf lehnte Gerd Frohne ein Remisangebot seines Gegners ab und spielte auf den vollen Punkt. Leider war die Stellung schon ein wenig komprimiert, was den schwarzen Vorteil betraf, so dass der Gegner relativ einfach aufspielen konnte. In Zeitnot übersah Gerd Frohne eine taktische Wendung und verlor die Partie.

Taktisch ging es auch drunter und drüber am 4. Brett. Dietmar Berg spielte mit Weiß und es kam eine Stellung mit entgegengesetzten Rochaden aufs Brett. Ein Wettlauf ums Matt begann. Leider war der Gegner schneller und konnte rechtzeitig opfern, um die weiße Königsstellung aufreißen. Eventuell hatte Weiß ebenso Opfermöglichkeiten, aber das muss der Computer entscheiden.

Strategisch hingegen war die Partie von Stefan Rickert. Es ging um das ewige Schachthema gute und schlechte Figuren, sowie starke und schwache Felder. Nach einer Ungenauigkeit von Stefan Rickert konnte der Gegner eine dominierende Stellung herbeiführen. Allerdings tauschte er dominierende Figuren, um einen Bauern zu gewinnen, so dass Stefan wieder Luft schnappen konnte. Leider verpasste er die ideale Fortsetzung und verlor am Damenflügel die Partie.

So wurde aus der soliden Führung 2,5 : 0,5 ein Rückstand mit 2,5 : 3,5. Man musste an den beiden verbleibenden Brettern mindestens 1,5 Punkte holen. Nach schwieriger Stellung, aber guter Kampfmoral konnte Frank Winzbeck nach kräftezehrendem Verlauf ein Dauerschach finden und das Remis erreichen. Somit blieb es an Jörg Kucheyda hängen, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Er kam gut aus der Eröffnung und erarbeitete sich bald Vorteil. Allerdings war die Fortsetzung nicht ganz klar und der Gegner konnte sich mit einem Bauernopfer befreien. In kritischer Stellung entscheid sich der Gegner für den Damentausch, was allerdings zu einem vorteilhaften Endspiel für Jörg Kucheyda führte. Solide und mit guter Technik konnte der Vorteil immer mehr ausgebaut werden und schließlich waren die gegnerischen Figuren komplett überbelastet, so dass der Gegner aufgab. Endstand 4:4.