1. Mannschaft zum Saisonstart überlegen Drucken
Samstag, den 10. September 2016 um 12:57 Uhr

Nach der schwierigen Saison in der Regionalliga kämpft die 1. Garde nun in der Verbandsliga um neue Mannschaftspunkte. Am 1. Spieltag mussten die Gladbecker zu den Schachfreunden Kirchhellen anreisen. Nach der Sommerpause ist es immer schwierig, die Verfassung der Mannschaft einzuschätzen, es sollte aber ein erfolgreicher Auftakt werden.
Fassen wir die Ereignisse an den Brettern nacheinander ab. Nachdem die Gladbecker insgesamt gut aus der Eröffnung kamen, hatten bereits einige Spieler früh in der Phase die Oberhand gewonnen. Helmut Hassenrück beispielsweise konnte am 1.Brett den frühen Damenausflug seines Gegners gekonnt in einen Stellungsvorteil umwandeln. Es war auch gerade diese Dame, die nach taktischem Schlagabtausch, einen Figurenverlust verursachte. Der Gegner gab auf und es stand 2-0 für Gladbeck.
Das 1-0 erreichte zuvor an Brett 6 Jörg Kucheyda. Hier entstand bereits in der Eröffnung ein taktisches Gefecht. Es schien fast so als hätten beide Spieler in der Nacht zuvor die Lektüre „Fire on Board“ von GM Alexei Shirov gelesen. Es stellte sich hier die Frage, welcher Spieler mehr Benzin in die Partie kippt. Jörg Kucheyda behielt in komplizierter Stellung den Überblick und versetzte dem offen stehenden weißen König einen finalen Schlag.
Dietmar Berg, erfolgreichster Spieler der letzten Saison, kämpfte an Brett 4 für die SG Gladbeck. Mit Schwarz spielend erreichte er aus der Eröffnung heraus eine solide Stellung. Nachdem Weiß keine großen Ansatzpunkte fand „Größeres“ anzustreben, einigte man sich bald auf Remis. Damit stand es 2,5 – 0,5 für die Schachgesellschaft Gladbeck.
Die noch offenen Bretter hatten allesamt gut spielbare Stellungen, so dass ein Mannschaftssieg nicht allzu fern erschien. So konnte Frank Winzbeck den nächsten Big-Point setzen. Mit Weiß spielte er gegen die Königsindische Verteidigung. Zeitweise hatte man hier das Gefühl das Königsindisch mit vertauschten Strategien gespielt wurde, da Weiß am Königsflügel angriff und Schwarz am Damenflügel. Allerdings erwies sich der weiße Angriff als „Monsterangriff“ auf dem Königsflügel. Nach unhaltbarem Druck auf der f-Linie und dem gefesselten Springer auf f6, war es nur eine Frage der Zeit bis die Partieformulare zu unseren Gunsten unterzeichnet werden würden. Frank Winzbeck gewann: 3,5 – 0,5.
Es fehlte noch ein Punkt um den Mannschaftssieg einzufahren. Hierbei konnte man sich auf Ivan Mancic verlassen, der an Brett 2 spielte. Mit Schwarz spielend entschied er sich für eine Sizilianische Auseinandersetzung. Hier versuchte sein Gegner im geschlossenen Sizilianer einen Königsangriff zu initiieren. Allerding kostete das Manöver Sh4 -> f4 -> Sf3 zu viel Zeit. Schwarz konnte den Damenflügel bereits aufsprengen, und nach drohendem Bauernverlust für Weiß fiel drei Züge später auch die Qualität zum Opfer. Umsichtig spielend konnte Ivan Mancic seinen Materialvorteil ausbauen und die Partie gewinnen. Im 40. Zug gab der Gegner auf. 4,5 – 0,5. Der Mannschaftssieg war geschafft.
In der Folge konnte die SG tatsächlich auch noch nachlegen. So behielt Martin Wenzel in einer kreativ geführten Partie im entscheidenden Moment die Nerven und fand die richtigen Züge. Als es nach einem angebotenen Turmopfer fast so schien als hätte der Gegner ein Mattnetz gesponnen, griff Martin Wenzel zur Schere und zerschnitt den kurz aufgekommen Traum seines Gegners die Partie zu gewinnen. Wenige Züge später gab sich sein Gegner geschlagen und die SG erhöhte auf 5,5 – 0,5.
Zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaftskameraden, schlich sich beim Mannschaftsführer Stefan Rickert ein Moment der Unachtsamkeit ein, der leider genügte um in eine schwierige Stellung mit einer Qualität weniger zu landen. Noch nicht ganz im Spielfluss der Saison drin, konnte Stefan Rickert nicht die gesamten Verteidigungsressourcen hervorrufen, die es dem Gegner schwer gemacht hätten, die Partie auch tatsächlich in einen vollen Punkt zu verwandeln. Nach dem die Bauern am Damenflügel fielen, ging der erste volle Punkt an die Schachfreunde aus Kirchhellen. Neuer Stand: 5,5 – 1,5.
Die letzte Partie auf dem Plan spielte an Brett 3 Gerd Frohne. Er hatte es mit Weiß gegen den nominell besten Gegner zu tun. Nachdem beide Spieler sich für die lange Rochade entschieden, schaffte es optisch eher Weiß einen Vorteil daraus zu kreieren. Die gegnerischen Bauern waren blockiert und Gerd hatte einen starken Außenposten auf c5, den sowohl die Türme als auch ein Springer belagert hielten. Der Gegner konnte sich jedoch zäh verteidigen und es entstand ein remisliches Endspiel. Die Punkteteilung wurde vereinbart und der Mannschaftskampf beendet: SF Kirchhellen   2 – 6     SG Gladbeck
Die Gladbecker konnten somit einen souveränen Sieg einfahren und zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung. Der nächste Gegner wird am 25.09.2016 der SG Bochum III. sein. Mit einer ähnlichen Mannschaftsleistung sind weitere Erfolge möglich.