Starker Auftritt von Helmut Hassenrück Drucken
Freitag, den 15. Juni 2018 um 15:05 Uhr

Zum ersten Mal nahm ich an der mit dem UFO ( Unser Fritz-Open ) gekoppelten Ruhrgebietsmeisterschaft teil, die v. 30.05. - 03.06.2018 in Herne stattfand. Die für Profis attraktive Preisgestaltung ( Doppelvergabe für Openpreise und Ruhrgebietsmeisterschaft ) lockte auch die für Mülheim-Nord spielenden Großmeister Daniel Hausrath und Felix Levin an. Aber auch sonst war das Turnier stark besetzt.

Mit 3 Siegen und einem Remis gegen nominell schwächere Gegner hatte ich einen recht guten Start. Die „Stunde der Wahrheit“ begann dann in der 5. Runde. Mit den weißen Steinen musste ich gegen Dennis Luft antreten, der mit einer ELO-Zahl von 2317 zum erweiterten Favoritenkreis zählte. Im frühen Mittelspiel bot ich ein Bauernopfer an, das nach der Annahme zu einem Remis durch Dauerschach geführt hätte. Mein Gegner wollte jedoch gewinnen und vermied diese Abwicklung. Dabei übersah er jedoch ein Springeropfer auf f5, mit dem ich seinen König uber das ganze Brett treiben und ihm schließlich den KO-Schlag versetzen konnte. Dies war nicht nur ein wichtiger Sieg, sondern auch eine meiner schönsten Partien der letzten Zeit. Ein „Griff nach den Sternen“ wäre dann in der Runde 6 gegen Soel Kartsev möglich gewesen. Hier konnte ich mit einem Springeropfer auf h3 einen entscheidenden Königsangriff einleiten. Nach erzwungenen Verteidigungszügen hätte ich dann in ein gewonnenes Endspiel überleiten können. Leider mache ich immer wieder den gleichen Fehler und will nicht nur einfach, sondern auch noch schön gewinnen. Nach starken Verteidigungszügen meines Gegners reichte es dann leider nur zu einem Remis. Unglücklicherweise musste ich dann in der letzten Runde ( erneut mit den schwarzen Steinen ) gegen den Turnierfavoriten GM Daniel Hausrath antreten. Da er nach Punkten von Felix Levin noch eingeholt werden konnte, war er auch nicht zu „Geschenken“ bereit. Jedenfalls wurde mein Remisangebot nach einigen Zügen abgelehnt. Nach schnell ausgeführten Eröffnungszügen entstand eine Igelstruktur, die meinem Gegner aber erkennbar nicht zusagte. Daniel sagte mir nach der Partie, dass er eigentlich eine schärfere Variante spielen wollte, sich aber nicht mehr richtig an die Varianten erinnern konnte. Nach etwa einer Stunde Spielzeit ( und langem Nachdenken meines Gegners ) bot er mir dann selbst Remis an. Theoretisch wäre mit den nun erreichten 5,5 Punkten sogar der 3. Platz möglich gewesen. Meine „Buchholzkonkurrenten“ ( Soel Kartsev und Timo Küppers ) gewannen jedoch ihre Schlussrundenbegegnungen, so dass ich mit dem 5. Platz zufrieden sein musste.

Helmut Hassenrück